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Kompaktlexikon der Biologie: Fringillidae

Fringillidae, Finken, Fam. der Singvögel mit ca. 120 Arten, die weltweit verbreitet sind (in Europa 20 Arten) und nur in den Polargebieten und in Australien fehlen (außer einigen, dort eingebürgerten Arten). Die starengroßen Vögel haben einen kräftigen, meist kegelförmigen Schnabel, der unter Zuhilfenahme der Zunge zum Enthülsen von Sämereien geeignet ist. Sie besitzen zehn Handschwingen und zwölf Schwanzfedern. Wegen des Fehlens klar abgrenzender Merkmale innerhalb der Fam. existieren unterschiedliche Klassifikationssysteme. – F. fressen vor allem Körner sowie Knospen, Früchte und Insekten, wobei Letztere vorwiegend zur Fütterung der Jungen dienen. Sie legen ein napfförmiges Nest an, das meist vom Weibchen gebaut wird; die Bebrütung der drei bis sieben Eier dauert elf bis 14 Tage, an der Fütterung der Jungen beteiligt sich auch das Männchen.

Typische Vertreter der Finken sind der Buchfink, der Dompfaff sowie die zahlreichen Arten der Gatt. Girlitze. Weitere bei uns brütende Arten der F. sind u.a.: Der 12 cm große Stieglitz oder Distelfink (Carduelis carduelis) mit schwarzgelben Flügeln und schwarz-weiß-rotem Kopf; er besiedelt baumbestandenes Kulturland und besucht nach der Brutzeit truppweise Ödland mit fruchtenden Disteln u.a. Wildkräutern. Der 15 cm große Grünling (Grünfink, Carduelis chloris) besitzt eine auffallend gelbe Flügel- und Schwanzzeichnung mit grüngelbem Bürzel. Der klobige Schnabel ist graurosa; die Farbintensität ist bei Grünlingen recht unterschiedlich, das Weibchen ist blasser gefärbt. Er kommt in Gärten, Parks und Obstanlagen vor, im Winter auch auf Feldern, oft zusammen mit anderen Finken. Etwas kleiner (13-15 cm) ist der Birkenzeisig (Acanthis flammea), der unten hellgrau und oberseits braun gefärbt ist, mit gelbem Schnabel, roter Stirn und schwarzem Kehlfleck; beim Männchen ist im Prachtkleid die Brust rot. Zur gleichen Gatt. gehört der etwa 13 cm große Bluthänfling (Acanthis cannabina), der in Gärten, Parks, an Waldrändern und in Heiden lebt, im Winter auf Feldern und Wiesen. Das Männchen ist im Prachtkleid gut zu erkennen am grauen Kopf mit roter Stirn sowie der roten Brust. Die Unterseite ist grau, der Rücken braun, der Schnabel graubraun. Mit 18 cm recht groß ist der Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes), der einen auffallend klobigen Schnabel hat, mit dem er harte Kerne knackt. Ebenfalls einen auffälligen Schnabel hat der Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra), der von tiefrot über orangerot (Männchen) bis olivgelb (Weibchen) gefärbt sein kann. Die Schnabelspitzen sind überkreuzt, was dabei hilft, an Koniferenzapfen die Zapfenschuppen auseinander zu schieben, um an die Samen zu kommen. Als Wintergast ist der Bergfink (Fringilla montifringilla) bei uns anzutreffen. Er hat eine orange Brust und Schulter und im Flug einen auffällig weißen Bürzel.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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