Kompaktlexikon der Biologie: Fruchtreifung
Fruchtreifung, Bez. für die letzte Phase der Fruchtentwicklung, die durch bestimmte physiologische Vorgänge gekennzeichnet ist. Bei der F. kommt dem Pflanzenhormon Ethylen eine wichtige Bedeutung zu. Die F. ähnelt in einigen Aspekten der Alterung von Blättern (Herbstfärbung). Neben einer Veränderung der Fruchtfarbe vom Grün der unreifen Früchte hin zu Gelb- und Rottönen (Carotinoide, Anthocyane) kommt es bei den Früchten mancher Arten auch zu einer besonders starken Atmung (Klimakterium) und somit zur Bereitstellung der für die F. benötigten Energie. Schließlich finden während der F. die Synthesen von Geschmacks- und Duftstoffen statt. Bei Zitronen wird Stärke in die organische Säure Zitronensäure umgewandelt, wohingegen die Süße vieler Früchte auf die Synthese von Zuckern zurückzuführen ist. Mit der F. geht vielfach auch eine Auflösung von Mittellamellen und Zellwänden einher, was erklärt, dass reife Früchte i.d.R. weicher als unreife Früchte sind. Ein bekanntes Beispiel für die gentechnische Veränderung der F. ist die FlavrSavr-(„Anti-Matsch“-)Tomate, bei der dieser Prozess durch Antisense-Technik verhindert wurde.
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