Kompaktlexikon der Biologie: Genfluss
Genfluss, die Weitergabe von Genen einer Population in eine andere Population, indem Gameten durch Zu- oder Abwanderung von Individuen aus einer Population in eine andere übertragen werden. Den unterschiedlichen Populationsstrukturen entsprechend werden verschiedene G.-Modelle unterschieden: Beim Kontinent-Insel-Modell verläuft der G. effektiv nur in eine Richtung, und zwar von einer großen, kontinentalen zu einer kleinen, isolierten Population. Beim Insel-Modell tritt der G. nur zufällig zwischen einer Gruppe kleiner Populationen auf und beim so genannten Trittstein-Modell erfolgt er sogar nur aus den Nachbarpopulationen. Beim Isolation-durch-Entfernung-Modell tritt G. nur zwischen lokalen Nachbarschaften einer kontinuierlich verteilten Population auf. G. ist wichtig für die Anpassung an sich verändernde Umweltbedingungen, weil durch ihn neue Allele eingetragen werden, die die genetische Variabilität der Population erhöhen.
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