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Kompaktlexikon der Biologie: Gewässerversauerung

Gewässerversauerung, das im Wesentlichen auf saure Niederschläge (saurer Regen) zurückzuführende Absinken des pH-Wertes von Gewässern. G. tritt vor allem in Gewässern mit basenarmen Einzugsgebieten auf, in denen die sauren Niederschläge nur schlecht abgepuffert werden können. Kalkreiche Regionen sind i.d.R. weniger stark betroffen. In stark versauerten Bächen liegen die pH-Werte regelmäßig bei 3,5 bis 4,5. Die Säurebelastung wirkt sich negativ auf die Biozönosen der betroffenen Gewässer aus, da säureempfindliche Arten verdrängt werden. Ein weiterer negativer Effekt der Säurebelastung ist die erhöhte Freisetzung toxischer Schwermetalle (z.B. Aluminium, Blei, Mangan, Nickel, Zink) aus anstehenden Gesteinen oder Böden. Eine der auffälligsten Auswirkungen der G. ist das Aussterben von Fischen in stark versauerten Gewässern. So leben z.B. in vielen versauerten Seen Nordamerikas und Skandinaviens keine Fische mehr. Für die Kartierung der Gewässerversauerung nutzt man die unterschiedliche Säuretoleranz der auf der Gewässersohle lebenden wirbellosen Fließgewässertiere sowie Kieselalgen. Besonders säureempfindlich sind z.B. Schnecken, Flohkrebse oder Eintagsfliegen, während z.B. Stein- und Köcherfliegenlarven sehr säureresistent sind. (Acidität, Saprobiensystem)

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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