Kompaktlexikon der Biologie: Giraffidae
Giraffidae, Giraffen, zu den Wiederkäuern (Ruminantia) gehörende Fam. der Paarhufer (Artiodactyla) mit zwei Unterfamilien, den Langhals- oder Steppengiraffen (Giraffinae) mit der Gattung Giraffen (Giraffa) und den Waldgiraffen (Okapiinae) mit der einzigen Art Okapi (Gatt. Okapia). Kennzeichnende Merkmale sind im Verhältnis zum Körper lange Gliedmaßen und ein langer bis sehr langer Hals sowie ein abfallender Rücken. Das Gebiss ist zurückgebildet, die Zunge lang und sehr beweglich. Die zwei bis fünf Hörner sind runde, von Haut überzogene Knochenzapfen; sie werden nicht gewechselt. Das Fell ist kurz und dicht, bei Giraffen mit veränderlichem Flecken- oder Netzmuster, beim Okapi dunkel kastanienbraun mit weißen Querstreifen an den Oberschenkeln der Vorder- und Hinterbeine. Der sehr lange Hals der Giraffen (Gatt. Giraffa) kommt durch eine Verlängerung der Halswirbel zustande. Er ermöglicht ihnen in bis zu 6 m Höhe Bäume abzuweiden. Zum Trinken und Äsen am Boden spreizen Giraffen die Vorderbeine weit auseinander. Um die Durchblutung des Gehirns beim Heben bzw. Senken von Hals und Kopf konstant zu halten, benötigen Giraffen besondere Regulationsmechanismen zur Aufrechterhaltung eines konstanten Blutdrucks. Diese Arbeit leisten vermutlich sehr kleine Arterien, die sich bei Bewegungen des Kopfes erweitern oder verengen und das Blut in Kapillaren leiten, die nicht im Kopf liegen. Außerdem besitzen die großen elastischen Venen der Halsregion, die das Blut zum Herzen zurückführen, Venenklappen, die ebenfalls wohl im Dienst der Blutdruckregulation stehen. Bevorzugter Lebensraum der gesellig lebenden Giraffen sind Buschland und Savanne, während das einzelgängerische Okapi im tropischen Regenwald lebt. Die Ernährung ist ausschließlich pflanzlich.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.