Kompaktlexikon der Biologie: Granulocyten
Granulocyten, polymorphkernige Leukocyten, typische Granula enthaltende weiße Blutkörperchen (Leukocyten), die im Knochenmark gebildet werden (Hämatopoese) und einen wichtigen Teil der Infektabwehr darstellen. Ihre Aufgabe ist die Phagocytose von Fremdkörpern, Bakterien usw. Kerne reifer G. sind segmentiert (segmentkernige G.), während diejenigen unreifer G. unsegmentiert sind (stabkernige G.). Bei Infektionen werden große Mengen G. mobilisiert, wobei auch unreife G. in die Blutbahn gelangen. Man spricht in diesem Fall von einer Linksverschiebung. Treten mehr hypersegmentierte G. auf, wie z.B. bei perniziöser Anämie, so spricht man von Rechtsverschiebung. Nach der Färbbarkeit der Granula unterscheidet man neutrophile G., eosinophile G. und basophile G., wobei die neutrophilen G. im normalen Blutbild 55-65% aller Leukocyten ausmachen. Pro Tag werden etwa 120x109 G. vom Knochenmark in die Blutbahn abgegeben. Sie haben dort eine Lebensdauer von zwei bis drei Tagen.
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