Kompaktlexikon der Biologie: Grubenorgan
Grubenorgan, der Wärmerezeption dienendes Organ bei Grubenottern (Viperidae), insbesondere Klapperschlangen. G. liegen beiderseits zwischen den Augen und den Nasenöffnungen. Sie sind nach dem Prinzip der Lochkamera gebaut: Durch eine Öffnung fällt die Infrarotstrahlung (Wärmestrahlung) auf eine stark durchblutete Membran an der Basis der G., in der Wärmerezeptoren liegen. Diese Anordnung und das paarige Vorkommen der G. ermöglichen eine Richtungslokalisation von Wärmequellen (warmblütige Beutetiere). Die Wärmerezeptoren sind stark vergrößerte, verzweigte Endigungen myelinisierter afferenter Axone, die zahlreiche Mitochondrien und Vesikel enthalten und von Ausläufern des Nervus trigeminus innerviert werden. Sie können noch Temperaturunterschiede von 3/1000 °C wahrnehmen.
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