Kompaktlexikon der Biologie: Gruiformes
Gruiformes, Kranichvögel, alte und vielgestaltige Ord. der Vögel (Aves) mit rund 205 Arten; G. erreichten im Tertiär eine große Formenvielfalt, u.a. mit sehr großen, flugunfähigen Arten (z.B. Gatt. Diatryma). Zu den G. gehören u.a. die Fam. Kraniche (Gruidae), Rallenkraniche (Aramidae), Rallen (Rallidae), Trompetervögel (Psophiidae), Kagus (Rhynochetidae) und Seriemas (Cariamidae). Die Trappen (Otididae), die neben zwei weiteren Fam. früher auch zu den G. gehörten, werden mittlerweile eher in die Nähe der Regenpfeifervögel (Charadriiformes) gestellt.
Die Fam. Kraniche (Gruidae) ist mit 14 Arten, außer in Südamerika, Madagaskar und Neuseeland, weltweit verbreitet. Es sind große, hochbeinige und langhalsige Vögel mit kräftigem Schnabel, die in sumpfigen und steppenartigen Regionen leben. Kraniche geben laute trompetende Rufe von sich und viele Arten zeigen eindrucksvolle Balztänze. Wie die Störche auch, fliegen Kraniche mit vorgestrecktem Hals, und zwar meist laut rufend in V-Formation oder in Reihen. In Nord- und Osteuropa verbreitet ist der etwa 1,2 m große Kranich (Grauer Kranich, Grus grus), der auf einem schmalen Zugweg über Deutschland von Skandinavien bis nach Südspanien zieht. Er ist grau, mit schwarzem Kopf und Hals, roter Kopfkappe und weißem Halsstreif, der seitlich bis zum Auge zieht. Alle Kraniche sind insbesondere durch Lebensraumzerstörung bedroht und international geschützt.
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