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Kompaktlexikon der Biologie: Gruppenübertragungsreaktionen

Gruppenübertragungsreaktionen, Gruppenübertragung, die bei zahlreichen chemischen Reaktionen im Stoffwechsel stattfindende, durch Transferasen katalysierte Übertragung von funktionellen Gruppen oder von mehr oder weniger großen Molekülgruppen von einem Donor-Molekül („Geber-Molekül“) auf ein Akzeptor-Molekül („Empfänger-Molekül“). Durch die G. können die in einer Molekülgrupppe vereinigten Atome als „vorgefertige Teile“ zum Aufbau größerer Moleküle verwendet werden und müssen nicht immer wieder von neuem zusammengesetzt werden. Als Donor-Moleküle wirken vielfach die entsprechenden aktivierten Verbindungen (aktivierte Metabolite, energiereiche Verbindungen), die sich unter Spaltung von ATP o.a. energiereichen Phosphaten aus den inaktiven Vorstufen bilden. Aufgrund der in den aktivierten Verbindungen bereits gespeicherten Energie (auch als Gruppenübertragungspotenzial bezeichnet), verlaufen die eigentlichen Gruppenübertragungsreaktionen ohne zusätzlichen Energieaufwand, d.h. ohne Spaltung von ATP o.a. energiereichen Phosphaten. Ausnahmen von dieser Regel sind die direkt von ATP bzw. anderen energiereichen Phosphaten ausgehenden Reaktionen (Phosphorylierungen, Nucleotidgruppenübertragung), bei denen erstere als Gruppen-Donor fungieren und während der Gruppenübertragung gespalten werden. Je höher das Gruppenübertragungspotenzial einer aktivierten Verbindung ist, desto mehr liegt das Gleichgewicht der betreffenden Gruppenübertragungsreaktion auf seiten der Endprodukte.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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