Kompaktlexikon der Biologie: Guanin
Guanin, 2-Amino-6-hydroxypurin, Abk. Gua oder G, eine Purinbase, die in gebundener Form als eine der vier Nucleobasen von Desoxyribonucleinsäuren und Ribonucleinsäuren sowie in den Vorläufermolekülen GMP, GDP und GTP (Guanosinphosphate) und in Coenzymen weit verbreitet ist. Freies G. ist in Teeblättern und Hefe enhalten. In kristalliner Form ist freies G. als Exkretionsprodukt der silbrig glänzende Bestandteil von Fisch- und Reptilienschuppen, ferner erscheint es im Exkretionsstoffwechsel von Spinnen („Kreuz“ der Kreuzspinnen; Araneidae), Plattwürmern (Plathelminthes), und Regenwürmern. In den Mantelrandaugen der Kamm-Muscheln (Pteriomorpha) liegt zwischen Pigmentschirm und Retina eine reflektierende Schicht, in deren Zellen 30 bis 40 Lagen Guaninkristalle regelmäßig übereinander gestapelt sind. Ähnliche Strukturen finden sich in den Flitterzellen (Iridocyten) der Kopffüßer (Cephalopoda).
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