Kompaktlexikon der Biologie: Hämatopoese
Hämatopoese, Blutbildung, der in den Blut bildenden Organen ablaufende zelluläre Teilungs- und Reifungsvorgang, der die Blutzellen hervorbringt. Ausgangszelle ist die pluripotente, undifferenzierte hämatopoetische Stammzelle, die in der Lage ist, sich selbst zu erneuern und noch nicht für eine spezielle Funktion determiniert ist. Bei weiterer Ausreifung bringt die Stammzelle Vorstufen hervor, die sich nicht selbst erneuern können und nur einen spezialisierten Zelltyp zur Ausreifung bringen. Die unreifen Vorstufen können im Blut zirkulieren und sich wieder im Knochenmark ansiedeln, dessen Gesamtheit als einheitliches Organ der H. angesehen werden kann. Ein Teil der undifferenzierten Stammzellen ruht und kann bei Bedarf aktiviert werden. Die Zellproduktion ist durch Rückkopplungsmechanismen reguliert (z.B. bei Sauerstoffmangel vermehrte Produktion von Erythrocyten, bei Entzündungsreaktionen von Granulocyten). Die Regulation der H. erfolgt durch Milieufaktoren (z.B. Zell-Zell-Kontakt) oder humoral, z.B. über Cytokine und Erythropoetin. (Lymphocyten, Erythropoese, Thrombocyten, Thrombocytopoese)
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