Kompaktlexikon der Biologie: Helmholtz, Hermann Ludwig Ferdinand
Helmholtz, Hermann Ludwig Ferdinand, deutscher Physiker und Physiologe, *31.8.1821 Potsdam, †8.9.1894 Charlottenburg (Berlin); Schüler von J.P. Müller; ab 1849 Prof. für Physiologie in Königsberg (Preußen), 1855 Prof. für Anatomie und Physiologie in Bonn, 1858 in Heidelberg und seit 1870 Prof. für Physik in Berlin; seit 1888 erster Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin-Charlottenburg. H. war einer der vielseitigsten Naturwissenschaftler des 19. Jh. Er arbeitete über Nerven- und Sinnesphysiologie und wies u.a. nach, dass die Nervenfasern mit Ganglienzellen in Verbindung stehen, bestimmte 1852 die Geschwindigkeit der Erregungsleitung in Nervenfasern, erweiterte die Dreifarbentheorie von T. Young (Young-Helmholtz-Theorie), befasste sich mit dem Hörvorgang (Ohm-Helmholtz-Gesetz) und der Akustik (Begründer der Klanganalyse). Ferner verfasste er eine Reihe bedeutender, rein physikalischer sowie erkenntnistheoretischer Arbeiten, u.a. über die Grundbegriffe der naturwissenschaftlichen Forschung. Nach H. sind u.a. auch die Gibbs-Helmholtz-Gleichung und die Freie Energie (Helmholtz-Funktion) benannt.
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