Kompaktlexikon der Biologie: Hemmung
Hemmung, Inhibition, 1) Biochemie: Unterbinden des Ablaufs von Stoffwechselreaktionen (Enzyme).
2) Neurophysiologie: die Verhinderung der Aktivität einer Nervenzelle, einer Gruppe von Nervenzellen oder eines Erfolgsorgans (z.B. Muskel) durch die Wirkung anderer Nervenzellen. H. wird entweder vermittelt durch besondere hemmende Synapsen oder durch Hormone. H. in diesem Sinne gehört zu den Grundfunktionen des Nervensystems und wirkt bei nahezu jeder Leistung dieses Organs mit. So kontrollieren hierarchisch übergeordnete Instanzen untergeordnete oft durch Wechsel von H. und Enthemmung.
3) Ethologie: die Unterdrückung eines Verhaltens durch den Einfluss äußerer Reize bzw. innerer Vorgänge (wie Aktivierung anderer, unvereinbarer Verhaltenstendenzen). H. gehört zu den Grundfunktionen der Verhaltenssteuerung, da jede Verhaltenstendenz, die ein Handeln bestimmt, andere Tendenzen hemmen muss, wenn eine sinnvolle Handlungsfolge ablaufen soll. So hemmt ein aktiviertes Fluchtverhalten i.d.R. alle Ernährungs- und Ruheverhaltensweisen.
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