Kompaktlexikon der Biologie: Hepatitis
Hepatitis, Plural Hepatitiden, die meist infektiöse, durch Viren (Hepatitisviren), Bakterien oder Protozoen verursachte Entzündung der Leber mit sekundärer Leberzellschädigung. Bei den Virushepatitiden unterscheidet man die Formen A, B, C, D, E, F und G. In allen Fällen beginnt die Krankheit mit Abgeschlagenheit, allg. Krankheitsgefühl, Fieber und Appetitlosigkeit. Nach einigen Tagen kommt es zum Auftreten eines Ikterus (Gelbsucht). Die Hepatitis A verläuft meist harmlos und heilt normalerweise völlig aus. Bei einer Hepatitis B kommt es in 5 – 10 % der Fälle zu einer chronisch-aggressiven Leberentzündung. Chronische Hepatitis-B- und -C-Infektionen können zu chronisch aktiver H. führen, die häufig in einer Leberzirrhose und im Tod durch Leberversagen endet. Ein großer Teil der Virushepatitiden verläuft anikterisch (ohne Gelbsucht) nur unter Allgemeinsymptomen oder klinisch vollkommen unauffällig. Diese Virushepatitiden werden daher oft nicht diagnostiziert.
Die Hepatitiden A und E werden fäkal und oral übertragen. Häufige Infektionsquellen für eine Hepatitis A sind rohe oder ungenügend gekochte Muscheln, Austern oder andere Schalentiere, die aus mit Fäkalien kontaminiertem Wasser stammen. Die Erreger der Hepatitis B, C und D werden dagegen ausnahmslos über das Blut übertragen. Gegen Hepatitis A und B kann man sich durch Impfungen schützen.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.