Kompaktlexikon der Biologie: Herbizide
Herbizide, Unkrautvernichtungsmittel, überwiegend organische chemische Verbindungen, die der Bekämpfung von Wildpflanzen („Unkräuter“) dienen, die mit den Kulturpflanzen um Licht, Wasser, Nährstoffe und Lebensraum konkurrieren. H. werden entweder als Granulat oder in flüssiger Form zusammen mit Substanzen appliziert, die z.B. die Benetzung der Blätter und die Aufnahme in das Blattinnere der behandelten Pflanzen verbessern. H. können nach einer Reihe von Kriterien wie folgt klassifiziert werden:
Den Zeitpunkt der Behandlung betreffend, wird zwischen Vorsaat, Vorauflauf (vor dem Auftreten von Blättern an der Erdoberfläche) und Nachauflauf unterschieden. Dabei werden Blatt-H. über die Blätter, Boden-H. über die Wurzeln und Kontakt-H. über den Ort der jeweiligen Benetzung aufgenommen. Systemische H. gelangen anschließend über Xylem oder Phloem in die gesamte Pflanze, wohingegen nicht-systemische H. am Ursprungsort verbleiben. Schließlich können H. noch als Total-H. bezeichnet werden und jeglichen Pflanzenwuchs vernichten, oder aber es handelt sich um selektive H., die z.B. nur auf zweikeimblättrige krautige Pflanzen wirken, wohingegen einkeimblättrige Getreidearten unversehrt bleiben.
H. bewirken das Absterben von Pflanzen, indem sie z.B. den fotosynthetischen Elektronenfluss bzw. die Atmung hemmen oder aber bestimmte Biosynthesewege von aromatischen Aminosäuren, Carotinoiden oder Lipiden beeinträchtigen. Manche H. wirken auch auf den Stoffwechsel bestimmter Pflanzenhormone und führen z.B. zum Blattabwurf (Abscission) ( vgl. Tab. ).
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