Kompaktlexikon der Biologie: Hibernacula
Hibernacula, Hibernakeln, Überdauerungsorgane, abgegrenzte, von Speicherstoffen erfüllte und gewöhnlich gegen physikalische und chemische Außeneinflüsse durch eine derbe Hülle geschützte Portionen regenerationsfähiger somatischer Gewebe in vielzelligen Organismen. H. dienen dem Überdauern ungünstiger Lebensbedingungen und sind dementsprechend gegenüber Frost, Austrocknung, osmotische Belastung und in manchen Fällen auch gegenüber chemischen Außeneinflüssen ungewöhnlich resistent. Zumeist entsprechen die H. vegetativen, in ihrer Differenzierung zeitweilig gehemmten Individuenknospen oder Sprossen. Zur Fortsetzung ihrer Entwicklung bedürfen sie i.d.R. eines spezifischen Auslösereizes (Lichtrhythmus, Temperatur, Vernalisation). – Unter den Pflanzen bilden vor allem frei schwimmende Wasserpflanzen regelmäßig im Herbst H., die am Gewässergrund überwintern und im Frühjahr wieder an die Wasseroberfläche treiben. Beispiele für H. im Tierreich sind die Gemmulae der Schwämme (Porifera), Dauerknospen bei den Kamptozoa und Statoblasten bei den Moostierchen (Bryozoa).
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