Kompaktlexikon der Biologie: Histidin
Histidin, Abk. His, basische, proteinogene und halbessentielle Aminosäure, die insbesondere im Hämoglobin, Casein, Fibrin und Keratin vorkommt. H. ist im physiologischen Bereich als Säure-Base-Katalysator geeignet und häufig Bestandteil des aktiven Zentrums von Globinen und Enzymen (z.B. Chymotrypsin); dementsprechend beobachtet man beim Fehlen von H. Blutarmut aufgrund einer gestörten Globinsynthese. An Protein gebundenes H. ist auch an der Pufferung proteinhaltiger Zell- und Körperflüssigkeiten beteiligt. Durch Decarboxylierung wird H. zu Histamin abgebaut, ein anderer Abbauweg führt über Urocaninsäure zu Glutaminsäure. Industriell wird H. durch Hydrolyse von Keratinen und durch mikrobielle Fermentation gewonnen. Es wird zur Behandlung von Allergien, Blutarmut, Arteriosklerose, rheumatischer Arthritis sowie in Infustionslösungen und chemisch definierten Diäten eingesetzt. ( vgl. Abb. )
Histidin
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