Kompaktlexikon der Biologie: Huftiere
Huftiere, Ungulata, ursprünglich die Bez. für alle Pflanzen fressenden Säugetiere, die in Anpassung an das Laufen hornige Umkleidungen (Huf) um die letzten Zehenglieder entwickelt haben und die in Paarhufer (Artiodactyla) und Unpaarhufer (Perissodactyla) unterteilt werden. In dieser Form gelten die H. heute nicht mehr als systematische Einheit. Vielmehr führten neuere Erkenntnisse zur Einbeziehung weiterer Säugetierordnungen (Röhrenzähner, Seekühe, Rüsseltiere, Schliefer) sowie zahlreicher ausgestorbener Gruppen in eine Art „Sammelgruppe“ Huftiere, die somit sehr verschiedene Erscheinungsformen umfasst. Ihre Abstammung wird in alttertiären Stammhuftieren (Condylarthra) vermutet. Funde von 85 bis 90 Millionen Jahre alten Huftierzähnen aus Usbekistan lassen neuerdings auch an einen noch früheren Ursprung der H. denken.
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