Kompaktlexikon der Biologie: Immunschwäche
Immunschwäche, allg. Bez. für Defekte in der humoralen oder zellvermittelten Immunabwehr. Man unterscheidet zwischen angeborener I. und erworbener I. Eine angeborene I. ist z.B. der durch einen Mangel an dem Enzym Adenosin-Desaminase (ADA) verursachte schwere kombinierte Immundefekt (Abk. SCID von engl. severe combined immunodeficiency), der mittlerweile durch Gentherapie mit einem gewissen Erfolg behandelt werden kann. Erworbene I. entwickeln sich erst im Verlauf des Lebens durch äußere oder innere Einflüsse. So unterdrücken z.B. bestimmte Krebsformen das Immunsystem, insbesondere die Lymphogranulomatose, die durch Schädigung des lymphatischen Systems den Patienten für zahlreiche Infektionen anfällig macht. Viren können ebenfalls I. verursachen, wie z.B. das HI-Virus (Aids). Außerdem entsteht eine I., wenn z.B. nach Organtransplantationen der Organismus mit das Immunsystem unterdrückenden Medikamenten behandelt wird (Immunsuppression), um die Abstoßung des Transplantats zu verhindern.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.