Kompaktlexikon der Biologie: In-vitro-Translation
In-vitro-Translation, ein experimentelles Verfahren der Molekularbiologie, mit dessen Hilfe aus Zellen isolierte oder mittels In-vitro-Transkription erzeugte mRNA-Moleküle im Reaktionsgefäß zur Proteinbiosynthese verwendet werden (Translation). Dabei sind so genannte In-vitro-Translationssysteme hilfreich, die die nötigen Enzyme und tRNA-Moleküle sowie Aminosäuren enthalten, sodass es nach Zugabe der mRNA zur Proteinsynthese kommt. Häufig wird dem Reaktionsgemisch mit dem Schwefelisotop 35S markiertes Methionin zugesetzt, um die Translationsprodukte nachweisen zu können. Gängige zellfreie Systeme sind Weizenkeimextrakt und Retikulocytenlysat; Die Eizellen des Krallenfrosches Xenopus laevis dienen als zelluläres System. Die I. – v. – T. stellt den Ausgangspunkt für zahlreiche biochemische und physiologische Experimente dar, wie z.B. die Messung von Enzymaktivitäten (Enzyme) oder Charakterisierung von Ionenkanälen. Auch Protein-DNA-Interaktionen (DNA-bindende Proteine) erfordern vielfach zunächst eine I. – v. – T. der entsprechenden Gene.
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