Kompaktlexikon der Biologie: Infraortung
Infraortung, die Fähigkeit, Beutetiere aufgrund der von ihnen ausgestrahlten Wärmestrahlung zu orten. Infrarotstrahlung hat eine Wellenlänge die größer ist als 0,7μm; sie löst, wenn sie absorbiert wird, bei beweglichen Molekülen (wie z.B. Wassermoleküle) Rotations- und Pendelbewegungen aus. Diese erregen z.B. beim Menschen die Temperaturrezeptoren, was zu der Empfindung Wärme führt (daher Wärmestrahlung). Warmblüter senden überwiegend Infrarotlicht in einem Wellenlängenbereich von 1,5μm bis 1 mm aus (zum Vergleich Mikrowellenherde erzeugen Infrarotstrahlung mit Wellenlängen von i.d.R. 12 cm). Die Fähigkeit, Beutetiere über I. aufzufinden ist nachgewiesen bei Grubenottern (Viperidae), Riesenschlangen (Boidae) und der Vampirfledermaus, die jeweils spezielle Rezeptoren für Infrarotstrahlung besitzen.
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