Kompaktlexikon der Biologie: Inkompatibilität
Inkompatibilität, 1) In der Bakteriengenetik der gegenseitige Ausschluss von Plasmiden mit demselben F-Faktor, wodurch die Replikation weiterer F-Plasmide in ein und derselben Zelle verhindert wird. Der Begriff I. wird ferner mit der Verhinderung der Gametenvereinigung (gametische I.) gebraucht, wobei zwischen einer interspezifischen und einer intraspezifischen Form (Selbstinkompatibilität) unterschieden wird, die zur Vermeidung von Inzucht beitragen kann. Als somatische I. werden Störungen bei Hybridisierungen und Pfropfungen bezeichnet, die sich in veränderter Morphologie sowie Chromosomenveränderungen bemerkbar machen.
2) Phytopathologie: Im Rahmen der pflanzlichen Abwehr wird unter I. das Phänomen verstanden, dass ein Pflanzenpathogen zwar eine Überempfindlichkeitsreaktion der Pflanze, nicht aber das Auftreten von Krankheitssymptomen auslösen kann, sodass dessen Hemmung oder Abtöten möglich ist.
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