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Kompaktlexikon der Biologie: Insektizide

Insektizide, Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung und zum Abtöten von Insekten (Schädlingsbekämpfung). Sie können als Fraß-, Berührungs- und/oder Atemgift wirken. Nach der Eindringtiefe in das Pflanzengewebe unterscheidet man Kontaktinsektizide, die nur an der Oberfläche der Pflanzen wirken, I. mit Tiefenwirkung bzw. lokalsystemische I. und die systemischen I., die in der Pflanze transportiert werden.

Alle I. sind Nervengifte und verursachen durch Überreaktionen der Nerven den Tod des Insekts. Die meisten I. erfassen sowohl nützliche als auch indifferente Insekten. Zu den wenigen selektiv wirksamen I. gehören die systemischen I. Sie schädigen nur saugende Insekten, Nutzinsekten werden dagegen geschont. Die meisten I. sind bienengefährlich und fischgiftig. Heute werden vorwiegend organische I. eingesetzt. Zu ihnen gehören die Chlorkohlenwasserstoffe (DDT, Lindan), die Phosphorsäureester, die Carbamate und die synthetischen Pyrethroide. Phosphorsäureester wirken neurotoxisch, indem sie die Acetylcholinesterase hemmen, ein Enzym, das für den Abbau von Acetylcholin verantwortlich ist. Phosphorsäureester besitzen im Gegensatz zu den Kohlenwasserstoffen eine hohe akute Toxizität, werden jedoch schnell wieder abgebaut. Carbamate hemmen ebenfalls die Acetylcholinesterase und wirken daher ähnlich wie die Phosphorsäureester.

Zu den natürlichen I. gehören die Pyrethroide (Hauptwirkstoff Pyrethrin I), deren insektizide Wirkung auf einer Beeinflussung der Natriumkanäle der Nervenmembranen besteht.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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