Kompaktlexikon der Biologie: Intelligenz
Intelligenz, die Fähigkeit, Wahrnehmungsinhalte und Gedächtnisspuren (Engramme) auf gegenstands- und problemgerechte Weise neu zu kombinieren und gegebenenfalls entsprechend zu verknüpfen. Mit bloßer Lernfähigkeit (Lernen) ist die Fähigkeit der Neukombination auf der Ebene der inneren Repräsentation noch nicht gewährleistet; Lernfähigkeit und Intelligenz sind fundamental unterschiedliche Gegebenheiten. In die mittels psychologischer Testverfahren gemessene I. gehen auch Gedächtnis- und Sprachleistungen ein, jedoch fehlt häufig die Erfassung intelligenter Fähigkeiten im sozioemotionalen (emotionale I.) und im praktischen Bereich. Daher ist ihre Aussagekraft begrenzt. In der Ethologie und in Bezug auf tierisches Problemlösen gilt hingegen die Gleichsetzung von I. und Einsichtsfähigkeit. In diesem Sinne stehen außer dem Menschen die Menschenaffen auf einer hohen Stufe allg. I., während bei den übrigen Tieren das Problemlösen durch Einsicht eine geringere Rolle spielt. Eine Reihe von Studien haben gezeigt, dass für die Ausprägung von I. sowohl Erbgut als auch Umweltfaktoren von Bedeutung sind. (Denken, Gedächtnis, Sprache)
Literatur: Calvin, W.H.: Wie das Gehirn denkt. Die Evolution der Intelligenz, Heidelberg, 1998. – Goleman, D.: Emotionale Intelligenz, München 1997.
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