Kompaktlexikon der Biologie: Inzucht
Inzucht, Bez. für die sexuelle Fortpflanzung nahe verwandter Individuen, sodass es zu einer Zunahme der Homozygotie und Abnahme der Heterozygotie kommt. Dies kann beim Menschen zum vermehrten Auftreten von Erbkrankheiten führen. Tiere und Pflanzen können I. durch beispielsweise geeignete Verhaltensweisen bei der Partnerwahl bzw. durch Verhinderung der Selbstbefruchtung (Selbstinkompatibilität) umgehen (Inzuchtvermeidung). Dadurch wird dem als Inzuchtdepression bezeichneten Verlust der generativen und vegetativen Leistungsfähigkeit vorgebeugt, der bei manchen vom Aussterben bedrohten Arten wie dem Gepard beobachtet wurde.
In der Tier- und Pflanzenzucht werden jedoch bewusst so genannte Inzuchtlinien erzeugt, die durch wiederholte Kreuzung verwandter Individuen bzw. Selbstbefruchtung entstehen und bei der Hybridzüchtung eingesetzt werden (Heterosis).
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