Kompaktlexikon der Biologie: Iod
Iod, chemisches Symbol I, alte Schreibweise Jod, ein zu den Halogenen zählendes chemisches Element. I. kommt in der Natur in Form von Iodaten im Chilesalpeter vor, außerdem in Meeresalgen und Korallen, in zahlreichen Pflanzen und Tieren sowie in der Ackererde und in Mineralquellen. Im menschlichen und tierischen Organismus ist das in Form von Iodid aufgenommene I. ein lebenswichtiges Spurenelement, das von besonderer Bedeutung für den Hormonhaushalt ist. I. ist in der Schilddrüse zum Aufbau von Thyroxin und Triiodthyronin erforderlich. Der tägliche Bedarf beträgt ca. 200 μg und wird hauptsächlich über den Verzehr von Milch, Eiern und Seefischen gedeckt, wobei der Iodgehalt der Speisen stark vom regionalen Iodvorkommen abhängt. Iodmangel führt beim Menschen zur Kropfbildung. Sehr schwerer Iodmangel während der Schwangerschaft hat eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) mit irreparablen Entwicklungsstörungen beim Kind zur Folge. Das radioaktive Isotop 131I spielt wegen seiner Speicherung in der Schilddrüse eine wichtige Rolle in der Untersuchung der Schilddrüse und bei der Strahlentherapie von Schilddrüsenerkrankungen. Außerdem wird I. als Bestandteil von Desinfektionslösungen zur Wundbehandlung eingesetzt.
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