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Kompaktlexikon der Biologie: Jacobson-Organ

Jacobson-Organ, Jacobson'sches Organ, bei den meisten Tetrapoda vorkommendes Geruchsorgan. Es findet sich bei Krokodilen, Vögeln, marinen Säugern und einigen Primaten nur embryonal und beim Adulttier höchstens als Rudiment. Beim Menschen wird ein J. – O. fetal angelegt, beim Erwachsenen ist es jedoch bislang nicht einwandfrei identifiziert. Bei Säugetieren ist das J. – O. in einer vom Vomer (Pflugscharbein; Schädel) gebildeten Nebenhöhle der Nasenhöhle lokalisiert und öffnet sich über den Stenson-Gang (Ductus nasopalatinus) in den hinteren Gaumenbereich. Bei Eidechsen und Schlangen liegt es paarig in einer besonderen Tasche, die vom Dach der Mundhöhle abgeht. Über die Zunge, die in das J. – O. geschoben wird, werden die Geruchsstoffe, die sich auf der Zungenschleimhaut angeheftet haben, auf den Flüssigkeitsfilm des Sinnesepithels übertragen. Hauptaufgabe des J. – O. scheint bei den niederen Tetrapoda die Wahrnehmung der Geruchsreize der Nahrung in der Mundhöhle zu sein. Bei Huftieren und Katzen steht das J. – O. auch mit der Wahrnehmung von Sexualhormonen in Zusammenhang (Flehmen).

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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