Kompaktlexikon der Biologie: Kallikrein-Kinin-System
Kallikrein-Kinin-System, Abk. KKS, ein physiologisches Regulationssystem für die Freisetzung von Plasmakininen, das aus den vier Komponenten Kininogene, Kininogenasen (Plasma-Kallikrein, Gewebs-Kallikrein), Plasmakinine (Bradykinin, Kallidin) und Kininasen besteht. Die Kininogenasen sowie auch Trypsin und Plasmin setzen aus den im Plasma vorkommenden Kininogenen das Nonapeptid Bradykinin (Kallidin 9) oder das Decapeptid Kallidin 10 frei, beides so genannte Plasmakinine. Beide haben in der Frühphase der Entzündungsreaktion wichtige Funktionen, indem sie die Erweiterung (Vasodilatation) der Arteriolen und die Verengung (Vasokonstriktion) der postkapillären Venen sowie die Kontraktion der glatten Muskulatur bewirken. Der Abbau erfolgt durch Kininase I und II. Kininase II wirkt außerdem auf Angiotensin, steuert also zugleich die antagonistischen Wirkungen der Kinine (Blutdruck senkend) und von Angiotensin (Blutdruck steigernd). Die Aktivierung des KKS ist eng mit der Auslösung der endogenen Blutgerinnung gekoppelt. Beide Vorgänge beginnen mit der Aktivierung von Faktor XII an Oberflächen.
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