Kompaktlexikon der Biologie: Keimbahn
Keimbahn, bei vielzelligen Tieren (Metazoa) die Bez. für diejenigen Zellen, aus denen die Keimzellen (Gameten) hervorgehen und durch die in ununterbrochener Folge die individuellen und artspezifischen Eigenschaften eines Lebewesens weitergegeben werden. Die von der K. abzweigenden Zelllinien, die sich zu Körperzellen entwickeln, werden als Soma bezeichnet. Somatische Zellen unterliegen einem natürlichen Tod, wohingegen K.-Zellen potenziell unsterblich sind. Morphologisch können K.-Zellen häufig in frühen Stadien der Ontogenese von somatischen Zellen unterschieden werden. Im Rahmen der als Keimbahntherapie bezeichneten Form der Gentherapie ist es prinzipiell möglich, durch Eingriffe in die K. Organismen mit veränderten genetischen Eigenschaften zu erschaffen, welche die genetische Veränderung an ihre Nachkommen weitergeben können.
Bei Pflanzen wird der Begriff K. im Zusammenhang mit der Samenmutagenese für diejenigen Zellen des Sproßmeristems verwendet, aus denen später Blüten hervorgehen (Arabidopsis-Mutanten). Ist eine dieser Zellen von einer Mutation betroffen, entstehen Blüten, die die Mutation an die nächste Generation weitervererben.
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