Kompaktlexikon der Biologie: Keimruhe
Keimruhe, die allg. Bez. für den Entwicklungszustand von in den Dienst der geschlechtlichen oder vegetativen Fortpflanzung gestellten Pflanzenteilen, der sich durch das Fehlen oder die starke Verminderung von Stoffwechselleistungen auszeichnet (Samenruhe, Knospenruhe, Sporenruhe). Für die K. sind eine Reihe von Keimungssperren verantwortlich wie z.B. eigene oder von anderen Pflanzen ausgeschiedene Keimungshemmstoffe (Allelopathie) oder eine harte Samenschale, die erst durch mikrobiellen Abbau für Wasser und Gase durchlässig gemacht werden muss.
Ein Vorteil der K. ist, dass im Boden stets eine große Menge ruhender Samen etc. vorhanden ist, die nach Katastrophen wie Feuer den Lebensraum neu besiedeln können. Bei Kulturpflanzen, bei denen möglichst alles Saat- bzw. Pflanzgut keimen bzw. austreiben soll, wurde die K. weggezüchtet.
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