Kompaktlexikon der Biologie: Kernhülle
Kernhülle, Kernmembran, das den membranfreien Inneraum des Zellkerns (Nucleus) umgebende, aus zwei Membranen bestehende Endomembransystem der Eucyten. Die beiden jeweils 9 nm dicken Biomembranen sind durch einen als perinucleären Raum bezeichneten 20 – 40 nm breiten Spalt voneinander getrennt. Die äußere Membran der K. ist mit dem endoplasmatischen Reticulum (ER) verbunden, sodass zwischen diesem und dem perinucleären Raum eine Verbindung besteht. In der K. befinden sich zahlreiche Kernporen, die diese durchspannen. An ihren Rändern gehen die innere und äußere Kernmembran ineinander über. Während der Mitose und Meiose kommt es zur vorübergehenden Auflösung der Kernhülle. An diesem Prozess ist die Kernlamina beteiligt.
Evolutionär gesehen stellt die K. in ihrer Funktion als Perinuclearzisterne vermutlich das älteste Endomembransystem der Euycte dar. Von ihr aus erfolgt auch die Regeneration von ER und Golgi-Apparat, wenn z.B. in hungernden Zellen ein Abbau dieser Kompartimente erfolgt ist.
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