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Kompaktlexikon der Biologie: Kernporen

Kernporen, die Kernhülle des Nucleus durchspannende und aus mindestens 50 als Nucleoporine bezeichneten Proteinen bestehende dynamische, supramolekulare Strukturen (Molekulargewicht ca. 125 MDa), die Transportvorgänge durch die Kernhülle vermitteln. Die Porenfrequenz (K. pro µm2) richtet sich nach Größe und Aktivität der Zellkerne, kann aus strukturellen Gründen jedoch den Wert von 80 nicht übersteigen. Innerhalb der Kernhülle können K. ihre Lage ändern und zudem aus mehreren K. bestehende Aggregate bilden. Die Porenkomplexe sind durch integrale Membranproteine in dieser verankert. K. sind 50 – 70 nm weit und auf der cyto- und karyoplasmatischen Seite von einer wulstartigen Ringstruktur (Anulus) umgeben, die aus acht globulären Untereinheiten besteht. Vom äußeren Anulus reichen filamentarige Fibrillen in das Cytoplasma hinein. Zwischen diesen kern- und plasmaseitigen Ringwulsten ragen acht Speichen in das Innere des Porenkomplexes; im Zentrum sitzt ein Zentralgranulum, das eine Rolle beim Transport von Molekülen durch die K. spielt. Dabei werden z.B. die bei Eucyten ausschließlich im Cytoplasma sy>thetisierten so genannten karyophilen Proteine aktiv in den Zellkern hinein transportiert, wohingegen RNAs und an sie assoziierte Proteine aus dem Innern ins Cytoplasma exportiert werden.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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