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Kompaktlexikon der Biologie: Knorpel

Knorpel, Cartilago, Stützgewebe, das bei Wirbellosen nur bei Schnecken (Gastropoda) und Kopffüßern (Cephalopoda) vorkommt und bei den Wirbeltieren gemeinsam mit den Knochen das Skelett bildet. Bei Wirbeltierembryonen formt der aus embryonalem Bindegewebe hervorgehende K. deren Knorpelskelett. Dieses wird bei den höheren Wirbeltieren zum größten Teil zum Knochenskelett des adulten Organismus umgewandelt. K. besteht aus Knorpelzellen (Chondrocyten) und der sie umgebenden Interzellularsubstanz, die aus einer gallertigen Grundsubstanz mit einem hohen Anteil an Chondroitinsulfat und darin eingekitteten Kollagenfasern zusammensetzt. Alle Knorpelstücke werden, mit Ausnahme der Gelenkknorpel, von einer bindegewebigen Knorpelhaut, dem Perichondrium, umhüllt. K. hat nur eine geringe Zugfestigkeit, jedoch hohe Druckfestigkeit und Elastizität. Bei den Wirbeltieren tritt K. in drei Formen auf: Der glasig und homogen erscheinende hyaline K. ist die am weitesten verbreitete Form; er bildet bei niederen Wirbeltieren zeitlebens und bei höheren während der Embryonalzeit das Skelett. Beim adulten Säuger findet er sich nur noch an den Rippen, im Skelett der Luftwege und auf den Gelenkflächen. Elastischer K., der durch elastische Fasernetze eine besonders hohe Elastizität hat, findet sich z.B. in der Ohrmuschel der Säugetiere. Faserknorpel kommt nur in den Zwischenwirbelscheiben und in der Symphyse (Schambeinfuge; Becken) vor; er nimmt eine Zwischenstellung zwischen Sehnengewebe und hyalinem K. ein; in eine gallertige Grundsubstanz sind Bündel von Kollagenfasern eingelagert mit nur wenigen dazwischen liegenden Knorpelzellen.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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