Kompaktlexikon der Biologie: Knospung
Knospung, Sprossung, Form der ungeschlechtlichen Fortpflanzung.
1) bei Tieren werden Zellkomplexe an der Oberfläche des Mutterindividuums abgeschnürt und es entstehen Tochterindividuen; wenn diese am Mutterorganismus bleiben, entstehen Kolonien (Tierstock). K. findet sich vor allem bei Schwämmen (Porifera), Hohltieren (Coelenterata), Moostierchen (Bryozoa) und Manteltieren (Tunicata).
2) bei Pflanzen durch örtliche Wachstumsvorgänge entstandene Auswüchse, die sich mehr oder weniger vollständig von der Mutterpflanze lösen.
3) bei Bakterien eine inäquale Zellteilung, die sich durch lokales Wachstum vollzieht. Die Tochterzelle (Knospe) ist dabei meist kleiner als die Mutterzelle. Zu den knospenden Bakterien gehören Wasser- und Bodenbakterien. Bei Planctomyces wächst aus einer Mutterzelle eine Tochterzelle heraus (etwa vergleichbar mit Hefen).
4) bei Sprosshefen (Hefen) die Bildung einer neuen Zelle als kleiner Auswuchs aus der alten Zelle.
5) bei Viren das Ausbrechen von Viren aus der Wirtszelle, wobei sie einen Teil der Zellmembran als Hülle mitnehmen („Budding“).
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.