Kompaktlexikon der Biologie: Komplementation
Komplementation, die gegenseitige Ergänzung zweier Defektmutationen, die in trans-Konfiguration (cis-trans-Test) auf zwei verschiedenen Genen (intergene K.) oder aber als Punktmutation an zwei verschiedenen Stellen eines Gens (intragene K.) liegen, sodass bei diploiden Organismen das jeweils andere Gen oder Allel zur Ausbildung des Wildtypmerkmals führt.
Mit Hilfe von so genannten Komplementationstests kann entschieden werden, ob Mutationen ein- und dasselbe Gen betreffen. Ihnen kommt bei Modellorganismen wie Drosophila melanogaster oder Arabidopsis thaliana bei der Charakterisierung von neuen Mutanten in Anbetracht der zahlreichen, bereits charakterisierten Mutanten eine große Bedeutung zu (Arabidopsis-Mutanten). Besteht ein Verdacht, dass sich Mutanten zueinander allelisch verhalten, kann dies durch eine Kreuzung überprüft werden. Zeigen die Nachkommen die Merkmalsausprägung des Wildtyps, sind zwei verschiedene Gene betroffen.
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