Kompaktlexikon der Biologie: Kultur
Kultur, 1) der angebaute Bestand einer Kulturpflanzenart.
2) die Zucht von Mikroorganismen.
3) ein bestimmter Stamm oder eine bestimmte Art von Mikroorganismen, die in oder auf einem Nährmedium (Kulturmedium) vermehrt oder gehalten werden. Nach dem verwendeten Medium unterscheidet man flüssige Nährmedien und feste Nährmedien. Als Gelierungsmittel für feste Nährmedien werden meist Agar oder Gelatine verwendet. In Flüssigkeitskulturen können die Mikroorganismen als Oberflächenkultur gehalten werden, wobei sie eine zusammenhängende Schicht bilden. In der Submerskultur vermehren sich die Mikroorganismen innerhalb der Nährlösung, wobei diese meist in ständiger Bewegung gehalten wird. K. auf festen Medien unterscheiden sich nach Art der Beimpfung des Nährbodens. Die Plattenkultur besteht aus einer dünnen Nährbodenschicht und den sich darauf vermehrenden Mikroorganismen in einer Petrischale. Bei der Strichkultur werden die Mikroorganismen linienförmig mit der Impföse auf die Nährbodenoberfläche aufgeimpft, sodass auch linienförmige Kolonien entstehen. Eine Stichkultur wird durch Einstechen einer Impfnadel in einen Nährboden angelegt, der sich in einem Kulturröhrchen befindet. Beim Bebrüten entwickeln sich die eingeimpften Mikroorganismen entlang des Stichkanals.
Im Gegensatz zu einer Mischkultur enthält eine Reinkultur nur Mikroorganismen eines Stammes oder einer Art. (kontinuierliche Kultur, statische Kultur)
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