Kompaktlexikon der Biologie: Lamarck, Jean-Baptiste Antoine Pierre de Monet
Lamarck, Jean-Baptiste Antoine Pierre de Monet, Chevalier de, franz. Zoologe und Botaniker, *1.8.1744 Bazentin-le-Petit (Somme), †18.12.1829 Paris; ab 1779 Mitglied der Pariser Akademie, ab 1792 Prof. der Naturgeschichte der niederen Tiere am Jardin des Plantes in Paris. L. verwendete 1802 unabhängig von K.F. Burdach (1776-1847) und G.R. Treviranus (1779-1864) erstmals den Begriff Biologie und prägte um 1794 die Begriffe Wirbeltiere und Wirbellose. Letztere systematisierte er 1809 in Mollusca, Cirripedia, Annelida, Crustacea, Arachnida, Insecta, Vermes, „Strahltiere“ (Echinodermata), Polypen und Infusorien. L war Anhänger der Stufenleitertheorie des Lebendigen („scala naturae“) in dem Sinne, dass die Ähnlichkeiten und Übergänge zwischen verschiedenen Formen phylogenetisch begründet sind. Er gilt aufgrund seiner Annahme der Kontinuität der Formen als Wegbereiter der Deszendenztheorie. Die Ursachen für die Umgestaltung der Organismen sah er in auf diese einwirkende Umweltfaktoren, durch die sie zu neuen Anpassungen gezwungen werden. Diese vitalistische, allerdings nicht auf den Menschen bezogene Auffassung von der Vererbung erworbener Eigenschaften (Lamarckismus) prägte die Vorstellung vieler Forscher bis ins 20. Jh. hinein.
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