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Kompaktlexikon der Biologie: Lamarckismus

Lamarckismus, eine Evolutionstheorie, die von dem franz. Naturforscher J.B. de Lamarck 1809 aufgestellt wurde. Für den Formenwandel der Organismen postulierte L. zweierlei Ursachen: Zum einen sollte ein den Organismen innewohnender Vervollkommnungstrieb die Entwicklung von einfachen Formen zu den komplizierten bewirkt haben. Unter neuen Verhältnissen empfindet der Organismus sozusagen neue Bedürfnisse, aufgrund derer neue Organe entstehen können (psychische Induktion). Zum anderen ging er davon aus, dass sich Organe durch Gebrauch bzw. Nichtgebrauch ändern, also Körperteile, die intensiv gebraucht wurden, sich vergrößerten und solche, die nicht gebraucht wurden, verkümmerten. Ein Beispiel für Veränderung durch intensiven Gebrauch war für L. der lange Hals der Giraffe, der sich durch das Strecken nach den Blättern entwickelt habe, und für Nichtgebrauch die rückgebildeten Augen des Maulwurfs. L. ging auch davon aus, dass erworbene Eigenschaften an die Nachkommen weitervererbt werden.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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