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Kompaktlexikon der Biologie: Letalfaktoren

Letalfaktoren, Bez. für Allele, deren Ausprägung bei Individuen vor Erlangen der Geschlechtsreife zum Tod führt. In heterozygotem Zustand können rezessive L. an Nachkommen vererbt werden, wohingegen dominante L. und rezessive L. im homozygoten Zustand immer zum Absterben in der Embryonal- oder Juvenilphase führen. Bei rezessiven L. kommt es in der F2-Generation zu einer Abweichung von der nach den Mendel-Regeln zu erwartenden 3:1-Aufspaltung der Nachkommenschaft. Dies wurde bereits 1904 durch L. Cuénot (1866-1951) gezeigt, der Kreuzungen an Mäusen mit normaler und hellerer („gelber“) Fellfärbung durchführte. Es stellte sich später heraus, dass das für diese Haarfarbe verantwortliche Allel im heterozygoten Zustand zum intrauterinen Tod der Merkmalsträger führt. Ein besonderer Typ der L. sind die so genannten konditionellen L., die ihre letale Wirkung nur in einer bestimmten Umweltsituation (z.B. Temperatur) entfalten. Die Analyse von rezessiven L. wird häufig erschwert durch die Tatsache, dass sie nicht auf eine bestimmte Lebensphase (prä- oder postnatal) beschränkt sein können. Zudem erfolgt die Wirkung von dominanten und rezessiven L. nicht immer nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip. Fälle von so genannter Subletalität sind möglich, in

denen eine abgeschwächte Wirkung eines L. auftritt.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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