Kompaktlexikon der Biologie: Lichtverschmutzung
Lichtverschmutzung, Bez. für das Phänomen, dass insbesondere durch Straßenbeleuchtung, Lichtreklame und Industriebeleuchtung in vielen Bereichen der Erde nachts keine natürliche Dunkelheit mehr herrscht. L. verändert die Lebensbedingungen vieler Tiere dramatisch. So sterben viele Tausende von Insekten und Vögeln an beleuchteten Gebäuden, Leuchttürmen, Bohrinseln, da sie durch das Licht angelockt werden, und dann diese bis zur Erschöpfung umkreisen (Insekten) oder durch Aufprall auf das durch die Beleuchtung nicht sichtbare Hindernis sterben (Vögel). Auch andere Tiere (z.B. frisch geschlüpfte Meeresschildkröten, die das Meer aufsuchen), die sich nach dem Licht von Mond und Sternen orientieren, werden fehlgeleitet und sterben dann oft. In hell beleuchteten Städten singen Vögel oft bis mitten in die Nacht oder füttern ihre Jungen nachts. Zugvögel werden durch die Skybeamer der Diskotheken so verwirrt, dass sie unter Umständen bis zur Erschöpfung orientierungslos umherfliegen. Selbst der Mensch wird vor allem in seinem Schlaf durch künstliche Beleuchtung gestört, was langfristig zu Stresssymptomen führen kann. (Essay: Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
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