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Kompaktlexikon der Biologie: Lysozym

Lysozym, Muramidase, eine weit verbreitet vorkommende Hydrolase, die in Bakteriophagen, Bakterien, Pflanzen und Tieren vorkommt. Bei Wirbeltieren findet sich L. vor allem in Speichel, Tränenflüssigkeit und den Schleimhäuten sowie im Eiklar. L. löst als bakteriolytisches Enzym die Proteoglykankomponente der Bakterienmembran auf, indem es dieβ1→4-Bindung zwischen N-Acetylglucosamin und N-Acetylmuraminsäure hydrolysiert. Auf diese Weise schützt L. vor bakteriellen Infektionen. Tierische L. bestehen stets aus einer Kette von 129 Aminosäuren, die durch vier Disulfidbrücken und Wasserstoffbrücken, insbesondere zwischen den Seitenketten von Serin, Threonin, Asparagin und Glutamin, zu einem globulären Protein bekannter Tertiärstruktur zusammengefaltet sind. Ein L.-Molekül wird wie andere Hydrolasen auch durch einen Spalt in zwei Hälften geteilt. Dieser Spalt ist das aktive Zentrum des L., das der Aufnahme einer Hexasaccharideinheit des zu hydrolysierenden Proteoglycanmoleküls dient.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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