Kompaktlexikon der Biologie: Magnetfeldorientierung
Magnetfeldorientierung, die Orientierung von tierischen Organismen nach dem Magnetfeld der Erde. Dieses kann entweder durch seine Fähigkeit, paramagnetische Materialien (z.B. Eisenverbindungen) auszurichten (nach diesem Prinzip funktioniert ein Kompass) oder durch Induktion elektrischer Ströme Möglichkeiten zur Orientierung geben. Letzteres wird z.B. von Meeresorganismen genutzt, so reagierten im Experiment die Elektrorezeptoren von Haien und Rochen auf Magnetfelder, gleiches konnte bei Meeresschildkröten festgestellt werden; hier ist das zuständige Sinnesorgan unbekannt. Bei einer Reihe von Tieren konnte das Kompassprinzip nachgewiesen werden. Bei der Honigbiene finden sich in speziellen Zellen im Hinterleib, den Trophocyten, Kristalle von Magnetit, einem stark paramagnetischen Eisenoxid (Fe3O4), dessen Kristalle sich ausdehnen oder schrumpfen, je nach Orientierung im Magnetfeld. Magnetit-Kristalle konnten auch in der Oberschnabelhaut von Tauben gefunden werden. Für eine ganze Reihe weiterer Organismen wird M. vermutet, so z.B. Bakterien, Algen, Meeresschnecken, Hornissen, Termiten, Lachse und Thunfische, Salamander und Wale.
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