Kompaktlexikon der Biologie: Massenwechsel
Massenwechsel, Fluktuation, Bez. für starke Schwankungen in der Dichte einer Population in einem bestimmten Raum im Laufe der Generationen. Die jährlichen Schwankungen werden als Oszillationen bezeichnet. Kommt es innerhalb weniger Jahre zu einem auffallenden Anstieg der Massenwechselkurve, z.B. bei Forstschädlingen, handelt es sich um eine Gradation (Massenvermehrung). Eine Massenvermehrung führt oft zu ernsthaften wirtschaftlichen Schäden, zu einer Kalamität. Vor einer Massenvermehrung ist die Populationsdichte unauffällig (Latenzphase). Den Anstieg bis zum höchsten Punkt der Gradationskurve bezeichnet man als Progradation, den Abfall bis zur nächsten Latenzphase als Retrogradation. Der Höhepunkt einer Gradation (Kulmination) löst Übervölkerungseffekte aus. Am Zusammenbruch einer Massenvermehrung und am M. generell sind Räuber, Parasiten, Krankheitserreger und klimatische Bedingungen beteiligt. Ein zyklischer M. liegt vor, wenn die zeitlichen Abstände zwischen Latenz und Kulmination etwa gleich sind. Nicht zyklische M. sind unabhängig von der Populationsdichte und können durch Klima oder Witterung verursacht werden.
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