Kompaktlexikon der Biologie: Medinawurm
Medinawurm, Dracunculus medinensis, in den warmen Gebieten der Erde lebender Fadenwurm (Nematoda), der beim Menschen parasitiert. Die 5 – 120 cm langen Weibchen leben im Unterhautgewebe von Körperpartien, die häufig mit Wasser in Berührung kommen. Sie verursachen dort ein blasiges, stark juckendes Geschwür, das durch Kratzen aufreißt. Bei Kontakt mit Wasser streckt das Weibchen sein Vorderende ins Freie und entlässt Tausende winziger juveniler Stadien ins Wasser. Im Körper von Ruderfußkrebsen (Copepoda) der Gatt. Cyclops entwickeln sie sich zur infektiösen Dauerlarve. Wird der Ruderfußkrebs mit Trinkwasser verschluckt, bohren sich die jungen M. durch die Darmwand in die Lymphbahnen, häuten sich in der Brust- und Bauchhöhle zweimal, kopulieren, und die Weibchen wandern ins Unterhautgewebe; die Männchen sterben nach der Kopulation. Die aus dem Geschwür herausragenden Weibchen werden mechanisch durch Aufwickeln auf ein Holzstäbchen entfernt, außerdem wird chemotherapeutisch behandelt. Zur Vorbeugung muss das Wasser gefiltert oder abgekocht werden.
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