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Kompaktlexikon der Biologie: Medizinischer Blutegel

Medizinischer Blutegel, Hirudo medicinalis, zu den Euhirudinea gehörender, in flachen stehenden Gewässern Eurasiens beheimateter Egel, der vor allem an Säugetieren Blut saugt. Der M.B. injiziert beim Saugen ein Speichelsekret, das leicht lokal betäubend wirkt, und durch das enthaltene Hirudin, das spezifisch Thrombin durch Blockierung seiner Substrat bindenden Gruppen hemmt, die Blutgerinnung verhindert, sodass die Wunde noch sechs bis zehn Stunden nachblutet. Der M.B. wurde früher in der Medizin zum Blutschröpfen verwendet und zu diesem Zweck besonders im 19. Jh. in riesigen Mengen gefangen und gezüchtet. In der plastischen Chirurgie wird er auch heute noch verwendet. In Deutschland ist der M.B. fast ausgestorben.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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