Kompaktlexikon der Biologie: Mehrlinge
Mehrlinge, die gleichzeitige Entwicklung mehrerer Keimlinge im Mutterleib, eine bei vielen Tieren regelmäßig vorkommende, beim Menschen jedoch seltene Erscheinung. So tritt unter natürlichen Bedingungen etwa auf 80 Geburten beim Menschen eine Zwillingsgeburt auf, und Drillinge, Vierlinge usw. sind wesentlich seltener. Eineiige (monozygotische) M. gehen aus einer einzigen Zygote hervor, die sich im Verlauf der Frühentwicklung in zwei oder mehr Teile spaltet, aus denen sich dann jeweils ein Individuum entwickelt. Bei mehreiigen (polyzygotischen) M. sind mehrere Eizellen befruchtet worden. Durch unvollständige Spaltung eines Keims entstehen Siamesische Zwillinge, die an einzelnen Körperpartien miteinander verwachsen sind. Zahlreiche Mehrlingsschwangerschaften enden mit der Geburt nur eines Kindes, da die anderen Embryonen häufig früh absterben. Durch die verstärkte Anwendung von Methoden der Reproduktionsmedizin ist die Zahl der Mehrlingsgeburten gestiegen. (Essay: Reproduktionsmedizin – Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?, Zwillinge)
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