Kompaktlexikon der Biologie: Melanocyten stimulierendes Hormon
Melanocyten stimulierendes Hormon, Abk. MSH, Melanotropin, melanotropes Hormon, ein unter der Kontrolle der HypothalamushormoneMelanoliberin und Melanostatin in der Hypophyse gebildetes Peptidhormon. M. stimuliert durch Aktivierung einer Tyrosinase die Synthese des Melanophorenpigments Melanin sowie den Transport der das Pigment enthaltenden Granula (Melanosomen) bei wechselwarmen Vertebraten. Die Dunkelfärbung der Haut wird durch die Verteilung der Melanosomen mittels der vielen Dendriten der Melanocyten verursacht. Im Gegensatz dazu wird die Aufhellung der Haut durch Konzentration der Melanosomen erreicht (induziert durch das Melanin konzentrierende Hormon). Eine Dunkelfärbung der Haut wird bei verschiedenen Krankheiten mit erhöhtem MSH-Spiegel, bei Nierenschädigung oder bei ACTH-sezernierenden Tumoren beobachtet. Bei Vögeln und Säugetieren ist die biologische Bedeutung des M. noch nicht hinreichend geklärt, gleichwohl zeigt das MSH bei Säugern starke Effekte auf eine Vielzahl von Geweben. So wurde MSH beim erwachsenen Menschen auch im Zentralnervensystem und in verschiedenen peripheren Organen gefunden. Diskutiert wird die Beeinflussung von Lern- oder Wachstumsprozessen.
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