Kompaktlexikon der Biologie: Meristem
Meristem, Bildungsgewebe, Teilungsgewebe, pflanzliches Gewebe, das im Gegensatz zum Dauergewebe (Parenchym) noch zu laufenden mitotischen Teilungen fähig ist. Nach ihrer Herkunft unterteilt man die verschiedenen M. in primäre M. (Urmeristeme, Promeristeme), die sich vom Gewebe des Embryos ableiten, und sekundäre M. (Folgemeristeme), die sich aus Dauergewebe bilden (z.B. die Bildungszellen für Spaltöffnungen und Haare). Die Funktion des M. besteht in der Bildung von Somazellen. Dabei durchlaufen die M.-Zellen ständig den Zellzyklus. Die meristematischen Zellen des Spross- und Wurzel-M. (Apikalmeristem) besitzen noch keine Zentralvakuolen und sind klein und zartwandig. Das Wachstum der M.-Zellen beruht zunächst auf einer Zunahme der Trockensubstanz (embryonales und Plasmawachstum). Erst beim Übergang zu Dauerzellen wachsen auch die Vakuolen (postembryonales oder Streckungswachstum).
Das Teilungswachstum beschränkt sich nach Erreichen einer bestimmten Größe des Embryos auf die Spitzen des Sprosspols (Sprossscheitel) und die Spitze des Wurzelpols (Wurzelscheitel). Die Spitzen werden auch Apikale genannt. Je weiter die Zellen vom Apikalmeristem entfernt sind, desto mehr differenzieren sie sich in Dauergewebe.
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