Kompaktlexikon der Biologie: Moor
Moor, Gebiet mit einer Torf bildenden Vegetation auf feuchten bis nassen Standorten. Niedermoore (Flachmoore) entstehen, wenn die Torfbildung im Bereich des Grundwassers erfolgt, z.B. über versumpfenden Mineralböden oder bei der Verlandung von Gewässern. Flachmoore sind je nach Zusammensetzung des Grundwassers mehr oder weniger nährstoffreich und werden von zahlreichen Kräutern und Sträuchern besiedelt, die an Bodennässe gut angepasst sind. In niederschlagsreichen Gebieten können sich auf ständig durchfeuchteten Standorten, auch auf Flachmooren, Torfmoose (Sphagnum-Arten; Sphagnidae) ansiedeln, die allmählich immer höher wachsen. Da das Niederschlagswasser und Flugstaub für die Ernährung der Torfmoose ausreichen, wachsen sie unabhängig vom Grundwasser. Sie können die alte Vegetation überwachsen und bilden die sehr nährstoffarmen, baumlosen oder baumarmen, sich über die Umgebung erhebenden Hochmoore ( vgl. Abb. ). Die zentrale Hochmoorfläche wird oft von einem steileren Randgehänge umgeben, an das sich außen meist ein Randsumpf (Lagg) anschließt. Das eigentliche Hochmoor besteht i.d.R. aus einem charakteristischen Mosaik kleiner, oft mit Heidekrautgewächsen (Ericaceae) und Sauergräsern (Cyperaceae) sowie Drosera-Arten (Sonnentau, carnivore Pflanzen) besiedelten Hügeln, den Bülten, und nassen, dazwischen liegenden Senken (Schlenken). Zur Besiedlung des nur vom Niederschlagswasser abhängigen Hochmoors sind nur Blütenpflanzen geeignet, die sehr geringe Nährstoffansprüche haben und transpirationshemmende Merkmale aufweisen, oder die wie die Drosera-Arten zusätzliche Nährstoffe gewinnen können.
Moor: Schichtbau eines mitteleuropäischen Hochmoors. 1 = Mudde, 2 = Schilftorf, 3 = Seggentorf, 4 = Waldtorf, 5 = älterer Sphagnum-Torf, 6 = jüngerer Sphaghnum-Torf
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