Kompaktlexikon der Biologie: Morphin
Morphin, Morphium, wichtigster Vertreter der Opiumalkaloide, der von F.W.A. Sertürner (1783-1841) im Jahr 1806 als erstes Pflanzenalkaloid isoliert wurde. Strukturell leitet sich M. vom Isochinolin ab und besitzt das Grundgerüst des Phenanthrens. Auch heute noch wird M. aus Opium und Mohnstroh gewonnen und dient hauptsächlich (80 %) zur Herstellung von Codein, das durch Methylierung von M. entsteht. M. gehört zu den wirksamsten, zentral angreifenden Schmerzmitteln (Analgetika). Es wirkt dämpfend auf das Atemzentrum und den Hustenreiz und hemmend auf die Darmperistaltik. Je nach Dosis wirkt M. hypnotisch, narkotisch bzw. in hohen Dosen toxisch und letal (Tod durch Atemlähmung). Aufgrund der Gefahr körperlicher Abhängigkeit (Sucht) wird M. nur noch begrenzt in Form seines Hydrochlorids als Schmerz stillendes Mittel verwendet. (Heroin)
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